Es geht weiter mit dem Cabinet. Für die Siderail Trim, also die Plastikschiene, die später die Glasscheibe aufnehmen wird, musste ich nochmal die Oberfräse rausholen und oben an den Seitenwänden zwei Nute fräsen. Was das betrifft, ist schwarzes MDF ohne eine anständige Absaugung beim Fräsen wirklich mies – Staubschutzmaske und Schutzbrille machen hier Sinn ;)
Aber das Ergebnis war ganz okay und die Plastikschiene passt perfekt in die Nut:
Danach habe ich zur Stabilisierung Dreiecksleisten in die Ecken von Backbox und Cabinet geleimt und verschraubt sowie den ersten Anstrich mit einem schwarzen, seidenmatten Acryllack erledigt. Mit einer feinen Rolle bekommt das Cabinet ein schönes, glattes Finish. Das Ganze darf nun erstmal austrocknen, bevor ich die Gehäuse nachschleife und ein zweites Mal lackiere.
In den letzten Wochen trudelte die Hardware rein – zuletzt die Grafikkarte und die Monitore. Bei der Entscheidung für die Grafik habe ich mich schwer getan. Welche Karte ist ausreichend, um die drei Monitore zu versorgen (das Playfield in 4k mit möglichst 144 Hz und geringem Lag)? Und das zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis? Viel gelesen, lange überlegt, dann schlussendlich für eine Geforce RTX 3070 TI entschieden.
Grafikkarte ASUS TUF RTX 3070 TI OC V2 8 GB DDR6X (2x HDMI, 3x Displayport)
Netzteil be quiet! Straight Power 11 ATX 850W 80Plus Gold
Datenträger Samsung 980 Pro M.2 NVMe 1 TB
Displays
In Sachen Displays bin ich auch weiter. Als Backglass dient ein LG 32MN500M 32 Zoll FHD LED IPS Monitor. Für das Playfield habe ich mich zu einem 43 Zoll 4k iiyama G-Master Red Eagle G4380UHSU-B1 mit 144 Hz entschieden. Es handelt sich zwar um ein VA Panel, welches etwas blickwinkelabhängiger ist, aber erste Tests waren für mich absolut ok und der Preis ebenso. OLED-Panels gibt es derzeit leider nur in 42 Zoll – damit wären rechts und links größere Lücken zur Seitenwand zu sehen.
Für die Anzeige des Highscore hatte ich in meinem ersten VPin ein richtiges LED DMD (Dot Matrix Display) eingebaut. Für meinen neuen AFM Vpin wird es ein 14,9 Zoll 14:1 LCD Monitor mit einer Auflösung von 1280 x 390 Pixel. Das Bild ist dann nicht so knallig hell wie mit der LED Pixelmatrix, dafür benötige ich aber nicht die PinDMD Platine und der Monitor kann das DMD auch farbig darstellen.
Heute war das Cabinet, also der Hauptkörper des Flippers dran. Ich habe die Teile einmal “trocken” zusammen gebaut um zu kontrollieren, ob alles passt. Im Anschluss habe ich die Teile der Reihe nach verleimt und verbunden. Wieder ein paar Seilspanner und Schraubzwingen drum und fertig ist die Kiste.
Der Sommer ist vorbei und jetzt kann es losgehen. Die Gehäuseteile aus 19 mm MDF müssen in Form gebracht werden.
MDF Gehäuseteile ausgebreitet auf dem Boden
Backbox
Zuerst war die Backbox dran. Es war etwas hakelig, die Seitenteile und Rückwand zu verleimen und zusammenzubauen, aber mit ein paar Seilspannern und Schraubzwingen klappte alles.
Cabinet
Bevor ich das eigentliche Cabinet verleimen kann, muss ich mit der Oberfräse an den Seitenteilen innen rechts und links eine Fuge für den addressierbaren RGB LED-Streifen fräsen. Nach ein paar Versuchen an Restholz habe ich mich an die Seitenteile gewagt.
Oberfräse an Seitenteil
Der LED Stripe passt perfekt in die 13 mm Fuge.
Besten Dank an Gerwin für den Verleih der Oberfräse.
In den nächsten Tagen werde ich das Cabinet zusammenbauen.
Ein Teil des Materials bekomme ich von Sven Bernhardt, der sich als Eigentümer vom vpin-shop.com seit etlichen Jahren mit dem VPin-Bau beschäftigt. Anstatt mir das Material per Spedition schicken zu lassen kam ich auf die Idee, die Teile bei Sven abzuholen und in dem Zuge ein paar Fragen und Details zu klären, die in meinem Kopf noch offen waren.
Trotz der 600 Kilometer Anfahrt war das im Nachhinein die richtige Idee. Ich habe mir die Speditionskosten gespart, konnte mir einen im Aufbau befindlichen Flipper ansehen und Sven hat mir ein paar gute Tipps mit auf dem Weg gegeben. An dieser Stelle danke dafür, dass Du Dir die Zeit genommen hast!
Meine Materialliste für die Planung hat über 50 Einträge. Einige Teile befinden sich aus verschiedenen Gründen noch in der Warteschlange, aber die ersten Gadgets sind in den letzten Tagen schon geliefert worden.
Shaker Motor
Der 12 – 24 Volt Vibrationsmotor kommt mit knapp 0,5 kg größer und schwerer daher, als erwartet. Der wird in einigen Flippertischen sicher ordentlich rumpeln. Ich muss mir noch Gedanken machen, wie ich den gut und sicher im Cabinet befestigen kann.
Gearmotor
Der Gearmotor springt in einigen Tischen an, wenn irgendwelche Plattformen oder Aufbauten gedreht oder bewegt werden. Der Getriebemotor soll das Geräusch imitieren. In meinem ersten VPin hatte ich keinen Getriebemotor verbaut und ich bin gespannt, wie das wirkt.
Der bestellte Motor ist allerdings recht klein, war aber mit knapp 8 Euro auch nicht teuer. Wenn die Lautstärke nicht reichen sollte, muss halt ein größerer Scheibenwischermotor her.
Solenoids / Schütze
Das typische Geklacker in den richtigen Flippern werde ich wieder mit 24 Volt Siemens Schaltschützen simulieren. Die Schütze schalten, wenn die Bumper oder Slingshots auslösen oder die Kugel per Flipperfinger hochgeschossen wird. Geplant sind insgesamt 10 Schütze, also 2 x für Flipper, 2 x Slingshots und 6 x Bumper.